Alternative Antriebssysteme, die heute schon State-of-the-Art für Landmaschinen sind, sind Thema auf der Agritechnica vom 9. bis 15. November 2025 in Hannover.
Mit welchen alternativen Antrieben und Kraftstoffen werden Traktoren und andere Landmaschinen zukünftig fahren? Das ist eine der großen Fragen, die die Landwirtschaft derzeit und in nächster Zukunft bewegt, denn das Ende des fossilen Diesels ist sicher. Die Agritechnica 2025 wird darauf Antworten geben. Auf der Weltleitmesse der Landtechnik, die vom 9. bis 15. November 2025 auf dem Messegelände in Hannover stattfindet, werden Hersteller neueste Serien- und seriennahe Entwicklungen präsentieren und den State-of-the-Art der alternativen Antriebssysteme für Landmaschinen zeigen. Beim DLG-Spotlight „Drive Experience“ haben Besucherinnen und Besucher zudem die Gelegenheit alternative Antriebstechnologien live in Aktion zu erleben und selbst zu testen.
Welche Alternativen gibt es?
Eine Antwort bei der Suche nach alternativen Antrieben sind Dieselmotoren mit Erweiterungen, die die Effizienz zum Beispiel durch Elektrifizierung oder Hybridisierung steigern. Solange bei dieser Option weiterhin fossiler Diesel genutzt wird, ist das CO2-Einsparpotenzial aber verhältnismäßig gering. Deutlich besser fürs Klima ist der Betrieb von Dieselmotoren mit alternativen flüssigen Kraftstoffen mit günstigerer CO2-Bilanz. Als flüssige Alternativkraftstoffe kommen hier vor allem Pflanzenöl, Biodiesel, hydriertes Pflanzenöl sowie synthetische Kraftstoffe infrage.
Verbrennungsmotor für gasförmige Kraftstoffe
Neben alternativen flüssigen Kraftstoffen für Dieselmotoren gibt es noch gasförmige für Verbrennungsmotoren, primär Methan und Wasserstoff. Beide Kraftstoffarten sind bei Umgebungstemperatur und normalen Drücken gasförmig. Um genügend Energie auf die Maschine zu bekommen, müssen sie komprimiert oder verflüssigt werden. Da die Energiedichte von Methan und Wasserstoff pro Liter Tankvolumen deutlich geringer ist als die flüssiger Kraftstoffe, werden sehr große Tanks benötigt um einen langen Arbeitstag zu meistern. Hinzu kommt, dass – wie auch bei den alternativen flüssigen Kraftstoffen – ihre CO2-Bilanz nur bei grüner Herstellung positiv ist. Aktuell ist dies noch sehr teuer.
Elektrische Antriebssysteme
Auf den ersten Blick liegt der Vorteil batterieelektrischer Fahrzeuge (Batterie Electric Vehicle, BEV) auf der Hand, denn der Wirkungsgrad elektrischer Antriebe ist im Vergleich zum Verbrennungsmotor sehr gut. Der Knackpunkt ist der häufig weitaus größere Bedarf an Maschinenleistung in der Landwirtschaft. Bei Arbeiten mit hohem Energiebedarf über längere Zeit kommt die Batterieelektrik schnell an ihre Grenzen. Um die benötigte Energiemenge auf Großtraktoren oder großen Erntemaschinen für einen Arbeitstag mitzuführen, ohne zwischendurch laden zu müssen, braucht es tonnenschwere Batterien, die teuer sind, viel Platz benötigen und auch die Gefahr der Bodenverdichtung erhöhen. Das macht den batterieelektrischen Antrieb für solche Maschinen unpraktikabel. Aus diesem Grund kommen nur kleinere, nicht hoch ausgelastete Traktoren oder Landmaschinen mit einer Leistung bis etwa 100 PS für die Batterieelektrik infrage. Beispiele sind Hoftraktoren, Hoflader und Weinbautraktoren.
Selbst ausprobieren
Dennoch werden auf der Agritechnica 2025 deutlich mehr Serien- oder seriennahe Maschinen zu sehen sein, die auf Basis alternativer Kraftstoffe operieren, als noch vor zwei Jahren. Eine erste Orientierung liefert den Messegästen das DLG-Spotlight „Drive Experience“. Hier können Interessierte alternative Antriebstechnologien live in Aktion erleben und testen. Im Rahmen der Drive Experience präsentiert die Weltleitmesse innovative Maschinen mit Elektro-, Wasserstoff- und Hybridantrieben. Probefahrten finden täglich von 9:30 bis 17.00 Uhr auf dem Freigelände neben Halle 26 statt und dauern 15 Minuten. Anmeldungen zu den Probefahrten sind auf den Messeständen der teilnehmenden Aussteller möglich.
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