Ein Mann in Arbeitskleidung steht neben einem Arbeitsgerät in einem gefliesten Raum.
Ein Dekra-Experte bei der Produktprüfung. (Quelle: Dekra)

Aktuell 2025-08-20T13:33:35.937Z Dekra gibt Sicherheitstipps für Heckenschere & Co.

So vertraut für viele der Umgang mit Elektrowerkzeugen ist, so unterschätzt sind oft die Gefahren bei deren Handhabung. Die Experten der Dekra zeigen, worauf in punkto Sicherheit zu achten ist.
 

Regelmäßig ereignen sich Unfälle im Umgang mit elektrischen Werkzeugen. Zu den häufigsten Ursachen zählen laut Unfallversicherern die unsachgemäße Handhabung, die Manipulation von Geräten, der Kontakt mit Wasser, beschädigte oder durchgescheuerte Kabel, beschädigte Stecker, mangelnde Wartung, aber auch provisorische, nicht fachgerechte Reparaturen. „Damit es nicht so weit kommt, ist es wichtig, sich mit den wichtigsten Sicherheitshinweisen vertraut zu machen, die auf den ersten Seiten jeder Betriebsanleitung zu finden sind“, sagt Roland Herrmann, Produktprüfexperte für Maschinen und Elektrowerkzeuge bei Dekra. Dies sei besonders beim Ausleihen oder der Anschaffung eines Elektrowerkzeuges zu empfehlen. „Oft wird die Anleitung missachtet oder mit der Umverpackung entsorgt, doch die Anwendung dieser Maschinen wird nicht selten unterschätzt.“ Die meisten Unfälle ereignen sich laut Statistik der Gesetzlichen Unfallversicherung im Umgang mit Winkelschleifer, Handbohrer, Schrauber, Nagelpistole, Kreissäge, Schleifmaschine und Stichsäge. Die Ursache ist in den meisten Fällen der Kontrollverlust über das Gerät oder den bearbeiteten Gegenstand.

Elektrowerkzeuge nicht zweckentfremden

Stets riskant sei es, ein Elektrowerkzeug entgegen den Herstellerangaben zweckentfremdet einzusetzen. „Eine Kreissäge ist nicht dazu bestimmt und nicht geeignet, einen Baum zu fällen“, so der Dekra-Experte. Oft komme es zudem zu Verletzungen, wenn versucht wird, durch Manipulation am Gerät die Arbeit zu erleichtern. Ein Beispiel ist die Zwei-Punkt-Sicherung an den Griffen einer Heckenschere. Auch defekte Geräte sollte man nicht weiterverwenden und Reparaturen Fachleuten überlassen. Eine häufige Ursache von Stromunfällen ist der Kontakt mit Wasser. Bei netzbetriebenen Geräten besteht in diesem Fall ein hohes Risiko für einen Stromschlag. Selbst bei Akku-Geräten sei bei Kontakt mit Wasser Vorsicht geboten. Eine Betriebsspannung bis zu 18 Volt kann zwar nur zu schwachen Entladungen führen. „Das Tückische ist jedoch, dass eindringendes Wasser Kriechströme verursachen kann, die noch Stunden später einen heftigen Akku-Brand auslösen können“, warnt die Dekra. Aus diesem Grund sei es sinnvoll, Akkus bei Nicht-Gebrauch grundsätzlich brandsicher aufzubewahren. Defekte Akkus oder Geräte müssen grundsätzlich umweltgerecht über den Fachhandel entsorgt werden. Für eine lange Lebensdauer empfiehlt er, Akkus möglichst nicht tiefer als 20 Prozent zu entladen und nicht höher als 80 Prozent aufzuladen. Die Bereiche darunter und darüber bedeuteten Stress für den Akku, der die Standzeit verkürzt. Dieses Vorgehen reduziert auch die Ladezeiten.

Kein Unterschied in punkto Sicherheit

In punkto Produktsicherheit macht die Dekra im Übrigen zwischen Geräten für den privaten und den professionellen Einsatz keinen Unterschied. „Unabhängig vom Nutzerkreis müssen Elektrowerkzeuge dieselben Sicherheitsanforderungen erfüllen, die etwa in der Maschinen- oder in der Niederspannungs-Richtlinie festgelegt sind. Bei der Wahl zwischen Hobby- oder Profiwerkzeug spielen Aspekte wie Präzision, Performance und Langlebigkeit eine Rolle, nicht jedoch das grundlegende Sicherheitsniveau“.

10 Tipps zum sicheren Umgang

  • Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung aufmerksam lesen
  • Elektrowerkzeuge nicht zweckentfremden und nicht manipulieren
  • Mit persönlicher Schutzausrüstung arbeiten
  • Elektrowerkzeuge regelmäßig prüfen und warten lassen
  • Beschädigte Geräte nicht benutzen
  • Bei Schmorgeruch oder Defekten an Kabel oder Stecker die Arbeit sofort einstellen
  • Defekte Geräte nur von Fachleuten reparieren lassen
  • Kontakt mit Wasser meiden. Bei Regen nur freigegebene Geräte verwenden (IP-Kennzeichnung)
  • Akkus brandsicher aufbewahren
  • Kinder von Elektrowerkzeugen fernhalten und Arbeiten unter Zeitdruck vermeiden.

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zuletzt editiert am 20. August 2025