Mann an einem Rednerpult
DLG-Präsident Hubertus Paetow. (Quelle: DLG)

Verbände & Organisationen 2024-02-26T12:41:55.815Z DLG-Präsident sieht Paradigmenwechsel

Anlässlich der Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft am 20. Februar 2024 in Leipzig fand DLG-Präsident Hubertus Paetow deutliche Worte zur Rolle der Landwirtschaft sowie dem politischen Diskurs in Deutschland.

„Wir befinden uns - gesamtgesellschaftlich und politisch gesprochen - mitten in einem Paradigmenwechsel – man könnte auch sagen, einer Zeitenwende - mit unbestimmtem Ausgang. Die ökologische Transformation, der Green Deal, stoßen auf eine neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Realität. Diese neue Realität erfordert an vielen Stellen Anpassungen der Strategie, sowohl in der Politik als auch auf unseren Betrieben. Sie bietet aber auch Gelegenheit, althergebrachte Gewissheiten in Frage zu stellen und eröffnet Spielräume für rationalen Diskurs und fortschrittliche Gestaltung“, so Hubertus Paetow in seiner Ansprache.

Rolle der Land- und Agrarwirtschaft

Skizziert hatte der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zuvor die Rolle und Bedeutung der Land- und Agrarwirtschaft. Diese habe sich in den vergangenen zwei Jahren wirtschaftlich sehr solide entwickelt, auch wenn die Zeit der hohen Preise vorerst vorbei sei. Auch auf die drei gegenwärtigen Herausforderungen ging Paetow ein, nämlich auf Bürokratie, Regulierung und Innovation. Dabei forderte er u.a. die „vernünftige Neuorganisation von Prozessen in der Verwaltung“ ein, ebenso die „Steuerung und Regulierung von Produktionsabläufen im Sinne der gesellschaftlichen Ziele“.

Bürokratieabbau auch bei alternativen Treibstoffen

„Wir sollten mehr Zielorientierung wagen und wegkommen von der engmaschigen Prozesssteuerung, die uns an vielen Stellen im Arbeitsalltag ausbremst. Die Zeit und Ressourcen bindet, die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, Landwirtinnen und Landwirte, stattdessen liebend gerne auf Investitionen in modernste Technik und die Integration dieser Technologien in unsere nachhaltigen Betriebsabläufe verwenden würden“, so Paetow. In punkto Agrardiesel forderte er Alternativen, die aus Sicht der Betriebe attraktiv gestaltet würden, etwa die steuerliche Förderung alternativer, weniger klimaschädlicher Kraftstoffe.

zuletzt editiert am 26. Februar 2024