Menschen in Messehalle auf einer Pflanzenfachmesse.
Ein zentrales Thema auf der Myplant & Garden 2023 war das Stadtgrün. (Quelle: Myplant & Garden)

Messen & Veranstaltungen

22. February 2023 | Teilen auf:

Myplant & Garden zieht positive Schlussbilanz

Vom 22. bis 24. Februar fand in Mailand wieder die Myplant & Garden statt. Auf 45.000 Quadratmetern wurde dort u.a. gezeigt, was Städte künftig grüner macht.

"Die Städte haben eine grüne Zukunft": So lautete die Kernbotschaft der internationalen Messe für Grünanlagen, Myplant & Garten, die in diesem Jahr bereits zum siebten Mal stattfand und nach eigenem Bekunden bereits heute zu den wichtigsten internationalen Events auf diesem Sektor gehört. 650 Marken waren bei der Ausstellung vertreten, 22 Prozent davon aus dem Ausland, 140 Käuferdelegation aus der ganzen Welt kamen zu dem Event. Die Zahl der im Vorfeld erwarteten 20.000 Besucher wurde deutlich übertroffen. Für die Dauer von drei Tagen hatten diese vom 22. bis 24. Februar Gelegenheit, sich auf dem Gelände der Mailänder Messe, das die Veranstalter in einen riesigen Garten verwandelt hatten, über neueste Produkte und Trends zu informieren. Mit 45.000 Quadratmetern war die Ausstellungsfläche so groß wie 6,5 Fußballfelder bzw. 170 Tennisplätze. Präsentiert wurden darauf Lösungen für Hausgärten und Sportanlagen sowie Aspekte der Stadtsanierung bis zur Landschaft im öffentlichen Raum und der grünen Infrastruktur.

Wichtiges Thema Stadtgrün

Die Gartenbauindustrie trägt hier laut Myplant & Garden durch die Aufforstung in den Städten und die Ausstattung von Grünflächen im städtischen Umfeld in besonderem Maße bei, insbesondere bei der Bekämpfung von Klima- und Umweltproblemen. Sogar monetär beziffern können die Messeveranstalter den Effekt: Jeder Euro, der in öffentliche Grünflächen investiert wird, erhöhe deren Wert um bis zu 400 Prozent, heißt es demnach. Auch Gartenarbeit fördere das Wohlbefinden und verbessere die Gesundheit. Ein Thema auf der Myplant & Garden waren daher auch integrative und therapeutische Gärten sowie gute Gartenbewirtschaftungspraktiken und Lösungen für sportlich genutzte Grünanlagen. Ebenfalls gezeigt wurden Trends in der Gartendekoration sowie neue Pflanzen- und Blumensorten.

Gartenboom in Italien

Nach den neuesten Daten von Myplant gibt es allein in Italien 17 Millionen Gärtner. 2012 waren es noch 10 Millionen. Das Interesse an Gartenarbeit wächst demnach deutlich. Auch die italienische Pflanzenproduktion nimmt wieder Fahrt auf. Das gleiche gilt für Abverkäufe und Exporte, die seit 2021 ebenfalls deutlich zugenommen haben. Zu schaffen machen der Branche aktuell jedoch die hohen Energie- und Rohstoffkosten. Thema auf der Myplant & Garden waren daher auch nachhaltige Lösungen, etwa in Form von Apps, Software, automatisierten Geräten zur Überwachung der Pflanzengesundheit, hocheffizienten Gewächshäusern und Akkutechnik. Allein 2021 wurden Schätzungen zufolge in Italien immerhin 1,5 Milliarden Euro in landwirtschaftliche Innovationen investiert. Und der Trend hält an.

Gartentechnik-Markt unter Druck

Was die Gartentechnik angeht, so haben der Anstieg der Produktionskosten und damit der Listenpreise 2022 insgesamt zu einem deutlichen Nachfrage-Rückgang geführt. Die Daten, die vom Herstellerverband Comagarden auf der Grundlage der von der Morgan Survey Group zur Verfügung gestellten Informationen aufbereitet wurden, zeigen einen Gesamtrückgang der verkauften Einheiten im Jahr 2022 um 15,2 Prozent mit deutlichen Rückgängen bei fast allen Fahrzeugtypen. Rasenmäher verzeichneten einen Verlust von 21,4 Prozent, bei Freischneidern betrug das Minus 10 Prozent, bei Kettensägen 14,3 Prozent und Heckenscheren büßten gar 24,4 Prozent ein. Lediglich bei Rasentraktoren fiel der Verlust mit -4,2 Prozent geringer aus. Einen leichten Anstieg gab es bei den Nullwendegeräten für den Hobbybereich und Astscheren legten um 10 Prozent zu. Die Prognose von Comagarden für das laufende Jahr ist entsprechend verhalten. Abgesehen von nicht vorhersehbaren wetterbedingten und geopolitischen Faktoren rechnet der Branchenverband aufgrund der hohen Ausstattungsquote der letzten beiden Jahre mit einem Rückgang der Verkäufe im Laufe des Jahres. Verbandspräsident Renato Cifarelli hält auch eine Polarisierung des Marktes mit hochwertigen Fahrzeugen auf der einen Seite und billigen Importprodukten auf der anderen nicht für ausgeschlossen. Die Konkurrenz letzterer sei ein zentrales Thema, das über die derzeitigen Marktschwankungen hinausgeht, mahnt er.

zuletzt editiert am 17.03.2023