Mit laut Veranstalter guten Aussteller- und Besucherzahlen ging am 20. Juli die Interforst in München zuende. Das Fazit einzelner Händler fiel allerdings weniger begeistert aus.
Gefühlt war in diesem Jahr alles neu rund um die Interforst: die Messelaufzeit, die Veranstaltungstage, die Geländebelegung. Dies jedenfalls räumte Projektleiterin Petra Westphal angesichts der neuen Rahmenbedingungen für die Branchenschau ein. Im Anschluss an die große Forstmesse vom 17. bis 20. Juli zeigte sie sich glücklich über das Ergebnis: „In diesem Jahr war alles anders. Aber die Branche hat all diese Veränderungen mitgetragen und mehr noch: Sie hat die Interforst in ihrer Position als Leitmesse für Forstwirtschaft und Forsttechnik bestätigt und sie für uns alle zu einem großartigen Event gemacht.“ Tatsächlich konnten die Veranstalter an den vier Messetagen rund 31.000 Besucher aus knapp 60 Ländern auf dem Messegelände in München begrüßen. 353 Aussteller aus 21 Ländern zeigten dort ihre Neuheiten. Diese Zahlen untermauerten den Leitmessecharakter der Interforst hieß es im offiziellen Schlussbericht.
Positive Stimmen
Auch für Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer der Messe München, war die Interforst in diesem Jahr "eine unglaubliche Geschichte." Die Resonanz der Branche sei beeindruckend gewesen und habe gezeigt, wie wichtig die Messe in Zeiten wie diesen ist, erklärte dieser. Doch hätten die Branchenteilnehmer auch die Möglichkeit zum persönlichen Zusammentreffen gerne angenommen. Positiv fiel daher auch das Fazit von Ralf Dreeke, Geschäftsführer von Wahlers Forsttechnik und Vorsitzender des Fachbeirates der Interforst, aus: „Wir spürten es unmittelbar jeden Messetag: Die Branche will sich wieder ‚live‘ treffen und dazu nutzte sie die Interforst. Für unsere Produkte passt auch die Besucherstruktur - die Forstprofis kommen hierher.“ Auch Gert Unterreiner, Geschäftsführer bei Unterreiner Forstgeräte, hob die Bedeutung der Messe hervor. Ebenso Michael Liehr, Leiter Marketing bei der Stihl Vertriebszentrale, der sich bereits nach den ersten beiden Messetagen vom Besucherinteresse überwältigt zeigte. Ähnlich das Statement von Husqvarna: „Großartige Stimmung, Sommertage par excellence und endlich wieder „Hands on“ – Wir blicken zufrieden auf vier Tage Interforst in der Messe München zurück. Seit der Firmengründung entwickeln wir bei Husqvarna Geräte für und mit Menschen und haben uns daher sehr über das große Interesse an unseren Kettensägen, aber auch Gartengeräten, gefreut. Es war zu spüren, wie sehr sich die Menschen danach gesehnt haben, unsere Produkte in die Hand zu nehmen und mit uns in Kontakt zu treten“, so Country Manager Sven Baumberger.
Geteilte Meinungen
Ganz anders beurteilten jedoch Händler, die die Messe besucht hatten, das Geschehen. Kritik gab es zum Beispiel hinsichtlich der hohen Preise für Verpflegung auf der Messe. Auch das Ausstellerangebot hat dies wohl nicht überall herausreißen können. So wurde bemängelt, dass zwar viel Großtechnik gezeigt wurde, jedoch zu wenig Interessantes für Motoristen, die zum Beispiel in Sachen Holzspaltern oder Sonderkraftstoffen auf die Suche gehen wollten.