Der Hammer ist eines der ältesten und meist gebräuchlichen Werkzeuge. Er hat sich im Laufe der Jahre verändert und spezialisiert. Etliche Neuerungen, Kombinationen und Modifikationen sind auf dem Markt, die vorgestellt werden sollen.
Vorab einiges, was einen guten Hammer auszeichnet. Da wäre zuallererst der Hammerkörper an sich. Er sollte in klassischer Ausführung aus geschmiedetem Vergütungsstahl gefertigt und die Schlagfläche mit einer Induktionshärtung versehen sein. Damit erzielt man die notwendige Stabilität und Elastizität. Einen guten Hammerkörper erkennt man wie bei einer Axt an seinem hellen, klaren Klang.
Bei Schonhämmern bestehen dagegen die Hammerköpfe aus einem Stahlträgerkörper, der mit unterschiedlichsten Kunststoffeinsätzen bestückt werden kann. Diese sind meistens aus extrudiertem Nylon, denn dieser spezielle Polyamidwerkstoff besitzt eine hohe Schlagzähigkeit, eine hohe Kälte- und Wärmebeständigkeit sowie gleichzeitig gute Dämpfungseigenschaften.
Dämpfungs- und Härtegrad
Je nach gewünschter Festigkeit und präferiertem Dämpfungsgrad kann er mit unterschiedlichen Graden an Glasfaserverstärkung ausgeführt werden. Eine weitere Variante sind thermoplastische Elastomere in zwei Härtegraden. Die Kombination eines abriebfesten thermoplastischen Endblockes mit einem elastischen Mittelblock erhöht die Gebrauchseigenschaften des Hammers.
Natürlich ist auch eine Gummibestückung unterschiedlicher Härte möglich. Bei sehr empfindlichen Werkstücken kommen mit Stahlschrot gefüllte Gummikörper zum Einsatz. Bei empfindlichen Materialien sind mit Stahlschrot befüllte Polyurethankörper empfehlenswert, weil diese besonders elastisch sind. (Zum Beispiel Halder Secural mit rechteckigem Einsatz).
Der richtige Hammerstil
Als zweiter Punkt sind der Hammerstiel und dessen Verbindung zum Hammerkörper zu nennen. Da ist Holz, besonders Hickory, der Klassiker bei klassischem Hammer. Diese Holzart ist aufgrund seiner Dichte drei- bis viermal belastbarer als Esche. Aber auch in diesem Bereich kommen mehr und mehr auch glasfaserverstärkte Kunststoffe zum Einsatz.
Das liegt an deren höherer Bruchfestigkeit bei gleichzeitiger Elastizität und geringem Gewicht. Außerdem kann dieser Werkstoff mit dem Hammerkörper regelrecht vergossen werden. Allerdings muss im Griffbereich immer eine Gummierung vorhanden sein, damit der Hammer nicht entgleiten kann.
Beim Schonhammer kommen auch Stahlrohrstiele zum Einsatz sowie verschraubbare Klemmschalen als Stielhalterung. Letztere Variante beinhaltet immer einen Stielschutz, damit Fehlschläge nicht zum Bruch führen.
Unterschiedliche Hammerformen

Neben der klassischen Hammerform kommen vermehrt Kombinationen auf den Markt, die durchaus ihre Berechtigung haben. Der Koloss von Wera ist ein sehr gutes Beispiel dafür, denn er vereinigt die professionelle Knarre mit dem klassischen Hammer. Damit sind Demontage- und Montagearbeiten einfacher ausführbar.
Durch die formschlüssige Verbindung zwischen Rohrstiel und Hammerkopf wurde zudem eine fast unkaputtbare Verbindung geschaffen, die für schlagende Arbeiten notwendig ist. Die gepliestete Hammerbahn ermöglicht außerdem den Einsatz mit Gummipads.
In eine ganz andere Richtung gehen die neuen Hebelhammer Fubar I und III Fatmax Pro von Stanley . Sie sind eine Kombination aus Kuhfuß, Nagel-, Brech- und Biegeeisen sowie Hammer und eignen sich hervorragend zum Zerlegen von Holzgestellen. Die gesenkgeschmiedeten Werkzeuge sind so stabil, dass sie auch zum Brechen genommen werden können.
Das Anlassen der Hammeroberfläche verhindert das Absplittern. Die verzahnten Klauen halten das zu brechende Material so fest, dass Herausrutschen fast unmöglich wird. Der große von den beiden kann sogar wie ein richtiger Vorschlaghammer genutzt werden.
Arm und Schulter beim Hämmern entalsten

Aber auch im Schonhammerbereich gibt es interessante Neuheiten. Da wäre zum Beispiel die Ferroplex Kombihammer von Halder , der auf der einen Seite ein normaler Hammer und auf der anderen Seite Schonhammer ist. Das spart Platz im Werkzeugkasten und ist besonders für die Fahrzeugbestückung interessant, zumal die Schonseite mit allen bekannten gängigen Einschraubstücken ausgestattet werden kann.
Gerade dieses Hammersegment wird leider allzu sehr bei Schlossern und Gärtnern unterschätzt. Denn neben der schonenderen Materialbehandlung tut man auch seinen Knochen und Gelenken etwas Gutes, denn die rückschlagfreien Varianten mit den innenliegenden Stahlkugeln sind eine echte Erleichterung für Arm und Schulter. Ansonsten kommen die ausgeübten Kräfte schonungslos auf den Körper zurück.
Diese Hammerart gibt es in unterschiedlichsten Größen und Formen (von 300 Gramm bis 10 Kilogramm) und sie leistet im Holzbau bei Pflasterarbeiten, Kaltumformungen, Demontage, Montage hervorragende Dienste. Da bei dieser Hammerform Hammerkopf und Stiel entweder eine geschlossene Einheit bilden oder der Hammerstiel in eine Aufnahmeschale integriert ist, wird das Stielbruchrisiko sehr stark reduziert.