Gestern war der Tagespresse zu entnehmen, dass Stihl abermals erwägt, in der Schweiz in einen neuen Standort zu investieren, statt wie zunächst geplant in Ludwigsburg.
In einem Interview mit der Regionalzeitung „Augsburger Allgemeine“ soll Aufsichtsratschef Nikolas Stihl der Politik gleichsam ein Ultimatum gestellt haben, wie mehrere Medien berichten. „Wenn die Standortbedingungen in Deutschland unter der neuen Regierung besser werden, sind wir bereit, eine neue Fertigung hier in der Region aufzubauen. Die Politik hat jetzt bis 2030 Zeit“, wird Nikolas Stihl zitiert. Andernfalls werde man in der Schweiz investieren. Konkret geht es hier um die geplante Neuentwicklung für ein Stihl Werk in der Ludwigsburger Weststadt am Standort des ehemaligen Stihl Werk 5, an dem künftig Führungsschienen für Motorsägen gefertigt werden sollten. Der Rückbau der ehemaligen Anlage hat bereits stattgefunden. Dennoch liegen die Pläne für eine Neukonzeption derzeit auf Eis. Laut Stihl bremsen vor allem die im Vergleich zu anderen Ländern hohen Bau- und Arbeitskosten sowie die Bürokratische die Investitionsbereitschaft des Waiblinger Unternehmens.
Klage nicht neu
Bereits vor einem Jahr hatte Stihl als alternativen Fertigungsstandort die Schweiz ins Spiel gebracht, wo man bereits Sägeketten produziert. So kann sich Stihl durchaus vorstellen, zukünftig die gesamte Schneidgarnitur dort herzustellen. Als Benchmark gilt die Schweiz auch wegen ihrer unterm Strich niedrigeren Arbeitskosten. Zwar sind die Löhne dort höher als in Deutschland. Dem stünden jedoch längere Arbeitszeiten und weniger Bürokratie gegenüber, so Stihl.
Dass Stihl im Ausland investiert ist nicht unüblich. Im März 2024 fand zuletzt in Oradea, Rumänien, der Spatenstich für ein neues Stihl Werk statt, in dem Akkugeräte gefertigt werden sollen. Der Produktionsstart ist für September 2025 geplant.
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