Stihl hat eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 75,1 Prozent an seinem langjährigen Zulieferer und Partner Mogatec erworben. Die komplette Übernahme des sächsischen Gartentechnik-Spezialisten soll stufenweise in den nächsten Jahren erfolgen. Stärken soll dies vor allem das Akkugeschäft.
Mogatec dürfte in der Motoristen-Szene kein Unbekannter sein. Bereits seit vielen Jahrzehnten entwickelt und fertigt das Unternehmen mit Stammsitz im sächsischen Drebach im Auftrag von Stihl Geräte für die Waiblinger. Dieser „langjährigen und engen Verbundenheit zwischen beiden Unternehmen“ entspringe nun der Schritt der Übernahme, heißt es in einer Pressemitteilung vom 31. März aus dem Hause Stihl. Aktuell hat Stihl demnach zunächst eine Mehrheitsbeteiligung von 75,1 Prozent an Mogatec erworben. Die restlichen Anteile sollen in den kommenden Jahren stufenweise übernommen werden.
Etablierter Gartentechnikspezialist
Die Mogatec GmbH bezeichnet sich selbst als Spezialist für moderne Gartentechnik und wurde 1992 von dem damaligen Eigentümer der Ikra GmbH, Reinhard H. Jachmann, damals noch als Mogatec GmbH & Co. KG gegründet. Gestartet mit 15 Mitarbeitenden fertigt das Unternehmen, das in den letzten 30 Jahren beständig wuchs, heute mit rund 430 Beschäftigten in Drebach im Erzgebirge im Auftrag namhafter Marken Komponenten für die Herstellung von Getriebe-, Kupplungs- und Schneidsystemen sowie elektrische und akkubetriebene Gartengeräte. 2021 erzielte man einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Zum Angebotsspektrum zählen neben der Entwicklung und Produktion auch die Qualitätskontrolle und Logistik. U.a. fertigt man nach individuellen Anforderungen Musterserien, Einzelleitungen und bearbeitet spezifische Großaufträge in anspruchsvollen Komplettlösungen, heißt es im Unternehmensprofil. Kompetenz weist Mogatec etwa im Bereich Heckenschersysteme aus, und zwar im Rahmen von Komplettgeräten, Getriebe-, Trimmer- und Schneidsystemen. Ebenso im Bereich Kettensägen, ebenfalls in Form von Komplettgeräten und Getriebesystemen, sowie im Segment Rasentrimmer. Seit 2019 verfügt Mogatec zudem über ein Prüfzentrum mit umfangreichen mechanischen und technologischen Testmöglichkeiten. Seit 2021 beschäftigt man sich auch mit E-Mobility Projekten.
Push für Akkutechnik
Einzahlen soll der Einstieg der Waiblinger bei ihrem bisherigen Zulieferer vor allem auf die Akkutechnik. Wir freuen uns, dass Mogatec nach unserer knapp 30-jährigen Zusammenarbeit nun offiziell Teil unseres Familienunternehmens ist. Mit einem erfahrenen Spezialisten wie Mogatec erweitert Stihl als Hersteller von Garten- und Motorgeräten die Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen, insbesondere im Wachstumsmarkt Akku“, so Stihl Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Nikolas Stihl wörtlich. Auch Martin Schwarz, Stihl Vorstand Produktion und Materialwirtschaft, begrüßt die Übernahme als eine konsequente Weiterentwicklung der engen Partnerschaft und Stärkung des Stihl Produktionsverbunds.
Operative Doppelspitze bleibt
Für Mogatec bedeutet er Zusammenschluss nach den Worten von Gesellschafter Erik Jachmann, für die Zukunft bestens aufgestellt zu sein. Auch die Stärkung des sächsischen Standorts in Drebach liegt den Mogatec-Geschäftsführern Tobias Wetzel und Alexander Gränitz am Herzen. Das Duo soll, wie es heißt, auch weiterhin die operative Führungsspitze im Unternehmen bleiben.
