Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist eingebrochen. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im März auf 90,8 Punkte abgestürzt, nach 98,5 Punkten1 im Februar. Auch die Exporterwartungen büßten deutlich ein.
Um 13,3 Punkte sackte der Geschäftsklimaindex ab, ein Rückgang, der die Stimmung beim Ausbruch der Coronakrise im März 2020 (11,8 Punkte) noch übertraf. Die Firmen schätzten auch ihre aktuelle Lage schlechter ein. Der Rückgang fiel mit 1,6 Prozentpunkten jedoch vergleichsweise moderat aus. Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten. Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen. Diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Außerdem bewerteten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich.
Einbruch der Stimmung im Handel
Auch im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert. Dies war auf einen deutlichen Rückgang der Erwartungen zurückzuführen. Insbesondere die Logistikbranche blickt mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage hingegen nahezu unverändert ein. Im Handel ist der Geschäftsklimaindikator eingebrochen. Der Erwartungsindikator stürzte so stark ab wie nie zuvor. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben hingegen nahezu unverändert gut. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima deutlich verschlechtert. Auch das war durch deutlich pessimistischere Erwartungen getrieben. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich zwar. Jedoch ist weiterhin eine Mehrheit der Baufirmen zufrieden mit den laufenden Geschäften.
Exporterwartungen ebenfalls schlecht
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist in Folge des Krieges in der Ukraine ebenfalls eingebrochen, sie stürzte um minus 2,3 Punkte ab - von 17,0 Punkten im Februar. Einen stärkeren Rückgang gab bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 mit minus 31,2 Punkten. Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate. Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen. In allen Branchen der Industrie sind die Exporterwartungen gefallen. Einen deutlichen Rückschlag mussten die Autohersteller und ihre Zulieferer verkraften. Sie rechnen mit einem Rückgang der Exporte. Davon gehen auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus. In der Chemischen Industrie halten sich die positiven und negativen Antworten gegenwärtig in etwa die Waage. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Elektroindustrie rechnet weiter mit steigenden Auslandsumsätzen, jedoch weniger stark noch als zuletzt.