Mann in einer Akkufertigungsanlage von Stihl.
"Battery first" lautet ein interner Anspruch von Stihl, der sich in wachsenden Produktionskapazitäten zeigt. Aktuell investiert man in den Aufbau einer Akkugerätefertigung in Rumänien sowie ein EC-Motorenwerk in Waiblingen. Bis 2023 sollen 80 Prozent aller verkauften Stihl-Produkte batteriebetrieben sein. (Quelle: Stihl / www.gbayerl.com)

Handel & Hersteller 18. September 2023 Stihl investiert weiter in Akkufertigung

Am 13. September hat Stihl im Rahmen seines Medientages 2023 Auskunft über die aktuelle Geschäftsentwicklung gegeben. Demnach sackte der Umsatz in den ersten acht Monaten des Jahres um 1,5 Prozent unter die Vorjahresmarke. Dennoch zeigt man sich optimistisch. Konsequent ausgebaut werden soll das Akkusegment. Vor diesem Hintergrund investiert Stihl u.a. in den Aufbau einer eigenen EC-Motoren-Fertigung in Waiblingen.

Wie der Stihl-Vorstandsvorsitzende Michael Traub am 13. September vor rund 100 heimischen und internationalen Journalist:innen erklärte, blickt die Stihl-Gruppe nach Jahren des Wachstums und einem zuletzt vermeldeten Rekordumsatz von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf herausfordernde acht Monate zurück. Von Januar bis August 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 3,84 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Ohne Kurseffekte wäre der Umsatz um 0,9 Prozent gewachsen. Die Belegschaft sank zum Stichtag 31. August 2023 um 0,5 Prozent auf 20.311 Mitarbeitende weltweit. Die Gründe für die eingetrübte Geschäftsentwicklung sind laut Traub vielfältig: Demnach spürt das Waiblinger Unternehmen den Ausgabeshift vieler Konsument:innen weg vom heimischen Garten, wo gerade unter dem Einfluss der Corona-Pandemie viel Absatz generiert werden konnte. Auch die abgeschwächte Konjunktur, Inflation und Energiepreisentwicklung machten sich in einem allgemein zurückhaltenden Konsumverhalten bemerkbar. Hinzu kämen die noch immer gut gefüllten Läger im Fachhandel.

Michael Traub, Stihl Vorstandsvorsitzender
Versprüht auch angesichts gesunkener Umsätzes Optimismus: Michael Traub, Stihl Vorstandsvorsitzender, auf dem Internationalen Medientag in Waiblingen. (Quelle: Stihl)

Ausbau der Akkuproduktion

Wenn Traub in diesem Zusammenhang auch von einer Phase vorübergehender Konsolidierung spricht, so blickt Stihl durchaus optimistisch in die Zukunft: „Wir verfolgen ambitionierte Wachstumspläne und investieren weiterhin auf hohem Niveau, insbesondere in die Zukunftstechnologie Akku und in unseren weltweiten Produktions- und Vertriebsverbund“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Demnach wird Stihl den deutschen Stammsitz weiter ausbauen. Neben einer neuen Akku-Geräte-Fertigung in Rumänien ist eine eigene EC-Motoren-Fertigung für Profi-Akku-Produkte in Waiblingen geplant. Bereits 2025 soll diese die Produktion aufnehmen. Mit diesem Schritt werde die Wertschöpfungstiefe auch bei akkubetriebenen Geräten weiter erhöht, wirbt Traub. Nach wie vor halten die Waiblinger an ihrem bereits zur Bilanz-Pressekonferenz im April kommunizierten Ziel fest, dass bis 2035 80 Prozent der von Stihl verkauften Geräte Akkuprodukte sein sollen. Hier strebt Stihl die Technologieführerschaft ebenso an wie bei den Verbrennern, die zwar im Absatzportfolio perspektivisch weniger werden, jedoch keinesfalls vernachlässigt werden sollen.

In Waiblingen präsentierte Stihl bereits eine Vielzahl an Akku-Produktneuheiten sowie Ladelösungen für professionelle und private Anwendungen. Mehr hierzu sowie zu den strategischen Zielen von Stihl und der neuen Akku- sowie EC-Motorenfertigung lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von Motorist.

zuletzt editiert am 19.09.2023