Die Remarc GmbH hat Insolvenz angemeldet. Ein mutiger Schritt. Ob die Flucht nach vorn gelingt, hängt auch vom deutschen Fachhandel ab.
Am 5. März erreichte uns die Nachricht, dass Remarc nun doch Insolvenz angemeldet hat. „Nun doch“, weil es im Herbst vergangenen Jahres schon einmal Gerüchte in dieser Hinsicht gegeben hatte. Schon damals wurden Gehälter gestundet. Nun kam Remarc zum Februar-Ende abermals in Zahlungsnot, was die Geschäftsleitung schlussendlich zum Gang vor das Amtsgericht Leer bewog. Gut geblufft also bis dahin?
Motorist findet: nein! Klar guckt man keinem hinter die Fassade und ein Risiko des Verschätzens bleibt. Doch ehrlich: Anlässlich eines kürzlichen Ortstermins bei der Remarc GmbH, die sich mit ihrer neuen Fabrik in Uplengen bei Leer im Herbst noch als Gastgeber für den letztjährigen Motorgeräte-Händlerkongress der BuFa-Mot stark machte, war von aufgesetzter Fassade nichts zu spüren. Vielmehr erlebte man in Geschäftsführer Andreas Bruns einen Unternehmer mit offenem Visier, der angesprochene Schwierigkeiten keinesfalls unter den Tisch kehrte. Im Gegenteil lenkte er den Blick auf das Erreichte, nämlich das neue Werk, das durchaus Potenzial für die Zukunft hat. Im Besten Falle auch für Remarc, was sich nun, wo es eng werden könnte, tatsächlich auch wieder viele Händler wünschen. Denn: Noch einen soliden deutschen Anbieter verlieren, wollen wir das?
Wie von Remarc zu hören ist, erfährt man derzeit aus dem Markt viel positiven Zuspruch in diesem Sinne. Zum Teil persönlich hat man Lieferanten und Händler abtelefoniert, stand alle Zeit Rede und Antwort. Auch die Belegschaft in Uplengen zieht - so wie übrigens bereits beim letztjährigen Engpass - augenscheinlich loyal mit. Noch scheint die Sache also nicht verloren. Vielmehr kommt es jetzt auf das klare Commitment der Marktpartner an. Partner in diesem Falle großgeschrieben. Jeder einzelne Fachhändler hat in der Hand, ob mit seiner Order die Weichen in Uplengen wieder auf Zukunft gestellt werden können. Verdient hätten es Andreas Bruns und sein Team.
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