Generation Yes Was bewegt den Nachwuchs der Branche? Wie tickt die neue, junge Unternehmergeneration? Mit welchen Werten und Ideen geht sie voran? Antworten hierauf gibt die Motorist-Serie Generation Yes. Diesmal im Portrait: Fabienne Stümper.
Fabienne Stümper, 23 #Kauffrau im Einzelhandel #Verkaufstalent #Passionierte Autoliebhaberin #2. Generation Reiner Imdahl Motorgeräte GmbH
Wenn man Fabienne Stümper im Gespräch gegenübersitzt, fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, wie sie ihre Kundschaft berät. Die junge Frau hört genau zu, antwortet überlegt, ruhig und zugewandt – und dabei ebenso bestimmt. Dabei verkauft sie im elterlichen 6-Mann-Betrieb Honda-Motorräder ebenso selbstverständlich wie Rasentraktoren, Kehrmaschinen oder Motorsägen. Und hat Spaß dabei. So ist es auch kein bloßes Lippenbekenntnis, wenn sie sagt, dass es ihr größte Freude macht, gut und ehrlich zu beraten. Das treibt sie an, jeden Tag aufs Neue und so sehr, dass sie nicht einmal einen längeren Urlaub vermisst.
Frau Stümper, erzählen Sie uns ein wenig, was genau ist Ihre Aufgabe hier bei Imdahl Motorgeräte?
Mein Aufgabengebiet umfasst im Wesentlichen den Verkauf von Gartentechnik und Motorrädern, dazu kümmere ich mich um die Reparaturannahme und das Ersatzteilwesen sowie die telefonische Erreichbarkeit. Und ein bisschen bin ich auch „Mädchen für alles“. In einem kleinen Team wie hier bei uns muss einfach jeder alle Richtungen bedienen. Vor allem in der Saison. Nur in der Werkstatt bin ich nicht so häufig.
Sie sprechen es gerade an, Sie arbeiten in einem kleinen Team gemeinsam mit ihren Eltern und drei weiteren Mitarbeitern. Man hat auch das Gefühl, dass sie sich sehr gut verstehen. War es daher logisch, dass Sie in den Betrieb eintreten?
Geplant oder gesetzt war das eigentlich nicht. Natürlich bin ich hier im Laden mehr oder weniger aufgewachsen und kannte jede Ecke. Als Teenagerin habe ich oft ausgeholfen und mir den Sprit für mein Motorrad verdient. Aber eigentlich war meine Idee, Krankenschwester zu werden. Während eines Praktikums merkte ich allerdings, dass das nicht das Richtige für mich ist. Ich fing stattdessen hier an, absolvierte eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und entdeckte meine Leidenschaft für den Verkauf.
Was macht ihnen bei ihrer aktuellen Tätigkeit am meisten Freude?
Auf jeden Fall der Austausch und die Bindung zu unseren Kunden: Deren Freude, wenn sie ein Gartengerät oder ein Motorrad, auf das sie gewartet oder sogar gespart haben, in Empfang nehmen. Wenn ich die passende Problemlösung bieten kann. Oder wenn sie zur Inspektion wiederkommen. Wir haben viele Stammkunden, das macht wirklich Spaß.
Wo sehen Sie im Tagesgeschäft die größte Herausforderung?
Definitiv im Onlinehandel, weil er die Kundentreue beschneidet. Manchmal versteh ich auch nicht ganz, warum Leute z. B. Kleinigkeiten wie Motoröl, das wir ohnehin vorrätig haben, online bestellen und hier abholen, statt gleich reinzukommen. Ein anderer schwieriger Punkt ist das Thema Mitarbeiter. Vergangenes Jahr sind zwei bei uns in Rente gegangen. Besetzen konnten wir die Stellen aber leider noch nicht.
Dennoch können Sie sich vorstellen, den Betrieb zu übernehmen. Was reizt sie daran und worin sehen Sie den Wert?
Noch ist es ja nicht so weit, sondern vielleicht in ein paar Jahren. Bis dahin denke ich, bin ich in die Rolle hineingewachsen. Und ich weiß ja, ich bin nicht allein, solange meine Eltern auch noch im Betrieb sind oder jemand als Ergänzung gefunden ist. Für einen allein wäre das hier nicht zu stemmen. Aber ich sehe auch die Zufriedenheit, die man trotz der vielen Arbeit hat. Ich komme jeden Tag gerne hierher. Und es würde mich glücklich machen, das, was meine Eltern aufgebaut haben, fortzuführen.
Haben Sie Ziele für die nähere Zukunft?
Auf jeden Fall. Aktuell strukturieren wir die Gartentechnik-Abteilung neu. Die Werkstatt haben wir gerade umgebaut. Mittelfristig würde es mir Spaß machen, den Kundenstamm und unser Einzugsgebiet noch weiter auszubauen.