zwei junge Männer vor einem Firmenschild der Firma Brinkert GmbH & Co. KG
Nick (links) und Jan Brinkert (rechts) (Quelle: Brinkert GmbH & Co. KG)

Handel & Hersteller 2024-01-19T14:22:38.165Z Generation Yes: Jan und Nick Brinkert

Was bewegt den Nachwuchs der Branche? Wie tickt die neue, junge Unternehmergeneration? Mit welchen Werten und Ideen geht sie voran? Antworten hierauf gibt die Motorist-Serie Generation Yes. Diesmal im Doppelpack im Portrait: Nick und Jan Brinkert.

Nick Brinkert, 22 #Land- und Baumaschinenmechatroniker #Computerfan und technischer Tüftler #Teamplayer #2. Generation Garten- und Motorgeräte Brinkert GmbH & Co. KG

Jan Brinkert, 20 #Land- und Baumaschinenmechatroniker #Aufgeschlossener Verkäufer #Teamplayer #2. Generation Garten- und Motorgeräte Brinkert GmbH & Co. KG

Ein gutes Zusammenspiel ist für Nick und Jan Brinkert keine Frage. Die beiden Brüder kennen sich naturgemäß nicht nur von der Pike auf, auch als Rückraum-Spieler in der Handball Landesliga stehen sie für ihren Verein TSG Kirchhellen regelmäßig Seite an Seite auf dem Spielfeld. Der perfekte Pass ist dabei das eine, eine gute Kondition das andere. Die Brinkert-Brüder bringen beides mit - und noch mehr: Gemeinsam streben sie die Nachfolge bei der Brinkert GmbH & Co.KG in Bottrop an. Der Betrieb wurde 1994 von ihrem 2021 verstorbenen Vater Jürgen gegründet und 2007 gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer Thomas Schulte Bockum in die heutige Gesellschaft überführt. Mittlerweile gibt es zwei Standorte, einer davon widmet sich der Kommunaltechnik. Nicht sofort, aber in ein paar Jahren soll es so weit sein mit dem Generationenwechsel – auch darin sind sich die Brüder einig.

Lieber Jan, lieber Nick, erzählt doch mal ein bisschen, was genau ihr bei Brinkert Gartentechnik macht und wie lange Ihr schon dabei seid. Wer möchte anfangen, vielleicht du als der Ältere, Nick?

N. Brinkert: Seit Anfang November bin ich unter der Woche eigentlich nicht im Betrieb, sondern besuche in Vollzeit die Meisterschule. Zuvor war ich vor allem in der Werkstatt. Angefangen habe ich hier bei uns im Januar 2022 nach meiner Ausbildung bei Landmaschinen Stade in Buldern.

J. Brinkert: Ich bin seit Anfang Juni 2023 dabei. Das heißt, eigentlich habe ich 2020 schon mein erstes Lehrjahr hier verbracht, meine Ausbildung dann aber bei Josef Greving Landmaschinen in Heiden abgeschlossen. Gerade bin ich vor allem im Verkauf eingesetzt, auch, weil ich nach und nach alle Abteilungen hier bei uns durchlaufen möchte, also auch mal in den Außendienst und das Lager will.

Ihr habt Euch beide sehr jung direkt nach der Realschule für diesen Beruf und den elterlichen Betrieb entschieden. War das zuhause gesetzt oder immer schon euer Wunsch?

J. Brinkert: Also für mich auf jeden Fall! Ich wusste schon in der zweiten Klasse, dass ich das will. Mich haben die Maschinen schon als Kind fasziniert, später fand ich dann den Gedanken cool, im eigenen Betrieb arbeiten zu können.

N. Brinkert: Bei mir war es etwas anders. Unsere Eltern haben uns das immer offengelassen. In der Schulzeit war es für mich noch kein Thema, später zum Schulende dann schon.

Was macht Euch in Eurer aktuellen Position denn besonders Spaß und welche nahegelegenen Ziele habt Ihr?

J. Brinkert: Bei mir ist es definitiv der Verkauf. Ich mag es, wenn ich Kunden gut beraten und ihnen das für sie richtige Gerät verkaufen kann. Was meine nächsten Ziele angeht, habe ich oben ja schon gesagt, dass ich als nächstes all unsere Abteilungen durchlaufen und kennenlernen möchte. Auch meinen Betriebswirt und Meister möchte ich noch machen.

N. Brinkert: Bei mir ist es eigentlich ähnlich. Bisher war ich zwar meistens in der Werkstatt, das soll es aber nicht auf Dauer sein. Ich bin auch gerne im Service und habe Spaß an allem, was so am Computer erledigt werden muss, Angebote und Aufträge prüfen zum Beispiel. Aber jetzt steht ja sowieso erstmal die Meisterschule an.

Wo seht Ihr aktuell die größte Herausforderung?

N. Brinkert: Die Mitarbeiter zufriedenzustellen ist nicht immer einfach. In der Werkstatt zum Beispiel kommen schon manchmal Wünsche auf zu besonderem Equipment oder ähnlichem. Da muss man den guten Mittelweg finden. Auch die weitere Elektrifizierung selbst im Kommunalbereich ist eine spannende Sache oder autonome Maschinen.

J. Brinkert: Bei mir im Verkauf sind es die Preisvorstellungen der Kunden. Diesen gerecht zu werden ist nicht immer leicht. Da müssen wir mit gutem Service gegenhalten, etwa rund um die Mähroboter, in der Werkstatt und mit zusätzlichen Dienstleistungen wie z.B. Bewässerungstechnik, wo wir die Planungen übernehmen. Und natürlich das Thema Mitarbeiter.

Beide: Generell ist es aber auch eine Herausforderung, als junger Mensch das richtige Standing bei Kunden und im Team zu haben. Deshalb wollen wir uns auch noch ein paar Jahre Zeit lassen, bis wir den Betrieb übernehmen.

Du sprichst es gerade an: Derzeit ist deine Mutter in der Geschäftsführung, die sie nach dem unerwarteten Tod Eures Vaters 2021 angetreten hat. Daneben gibt es mit Thomas Schulte-Bockum einen weiteren Geschäftsführer. Gibt es da auch Erwartungen an Euch?

N. Brinkert:  Nein, erstmal gibt es keine großen Erwartungen. Wir sind uns einig, dass wir uns die Arbeitsabläufe angucken, damit wir uns langsam in die Firma eingewöhnen können und uns keinen Stress machen, zu schnell zu viel Verantwortung übernehmen zu müssen, aber auch neue Ideen einbringen, die uns nach vorne bringen. J. Brinkert: Die Geschäftsführung erwartet, dass wir motiviert, engagiert und kreativ sind. Wir sollen uns erstmal in alle Bereiche der Firma einarbeiten und diese kennenlernen um zu verstehen, wie der Betrieb funktioniert.

Worin besteht für Euch auch langfristig der größte Wert bei dem Gedanken, den Betrieb einmal zu übernehmen?

N. Brinkert: Für mich wäre es einfach nichts, ein Leben lang für eine Firma zu arbeiten, in der man sich nichts aufbaut, was bleibt.

J. Brinkert: Ich möchte nicht bloß ein Rädchen in einem Großen-Ganzen zu sein, sondern selbst entscheiden und gestalten können. Und in unserem Fall natürlich, das weiterzuführen, was unsere Eltern vor uns aufgebaut haben. Wichtig ist uns sicher auch, den Lebenstraum unseres Vaters weiterzuführen.

zuletzt editiert am 19. Januar 2024